Die Geschichte von Milky

Nadine: Heute vor einem Jahr hat Milky den Krebs besiegt und seine Chemotherapie gut überstanden.
Im Dezember 2014 beschlossen wir uns wieder einen Hund aus dem Tierschutz zu holen. Nach längerem Suchen sind wir auf einen schwarzen Vierbeiner im Tierheim Freiberg gestoßen. Einen Hund der seit ca. 5 Jahren in einem Tierheim in Moskau gelebt hat. Als wir Milky das erste Mal gesehen haben, verliebten wir uns sofort in ihn.
Nach mehreren Spaziergängen adoptierten wir ihn und hofften, dass er bis auf seinen Zwingerhusten gesund ist. Zuhause hat er sich sofort wohl gefühlt. Seine Lieblingsbeschäftigung war kuscheln.  Nach ein paar Wochen bemerkten wir, dass er blutige Tropfen in der Wohnung absetzte. Anfangs dachten wir uns nicht viel dabei, da eine Blasenentzündung bei Hunden nicht selten vorkommt. Wir untersuchten den Urin, stellten dabei Bakterien fest. Er bekam Antibiose und wir dachten, dass damit alles wieder in Ordnung kommt. Doch leider war es nicht so, im Gegenteil. Die blutigen Tropfen wurden mehr, der Urin war aber unaufällig. Was aber extra noch dazu kam, war Durchfall. Beim Gassi gehen und in der Wohnung - Ein Zustand der sich schnell ändern musste! Nach weiterer Diagnostik - Röntgen und Ultraschall - waren wir auch nicht schlauer. Es war einfach keine Verbesserung in Sicht und wir verzweifelten.
Wir begannen mit einer Ausschlussdiät - Milky hat eine Futtermittelallergie - er verträgt z.B. kein Geflügel. Nachdem wir ihn auf ein gutes Spezialfutter umgestellt hatten, besserte sich zumindest sein Durchfall. Die blutigen Tropfen waren weiterhin unverändert. Wir ließen den Genitalbereich nocheinmal genauer untersuchen und dabei stellten wir eine Umfangsvermehrung am Penis fest. Davon wurde eine Probe ins Labor geschickt - Diagnose "Stickersarkom" - eine Krebsgeschwullst am Penis.
Die einzige Therapiemöglichkeit - Chemotherapie.
Wir waren geschockt. Eine Chemotherapie bei unserem Hund. Man steht vor der Frage - wie weit sollte man gehen? Eine Chemotherapie bei Tieren läuft anders ab, als bei Menschen. Sie leiden nicht darunter, sie haben keinen Haarausfall, man merkt es ihnen kaum an.
Jedoch gibt es über mehrere Wochen Infusionen mit dem Chemotherapeutika - diese dauern über 30 Minuten und in der Zeit muss der Hund möglichst ruhig sitzen bleiben. Trotz der enormen Kosten und des Zweifelns haben wir uns für die Chemotherapie entschieden.
In dieser Zeit musste Milky etwas eingeschränkter leben - kürzere Spaziergänge, kaum Kontakt zu Artgenossen, Trainingspause...
Milky hat alles super über sich ergehen lassen. Er saß ruhig bei den Infusionen und hat sich nie über die Blutentnahmen "beschwert".
In der gesamten Zeit hatte er viel Gewicht verloren.
Heute vor einerm Jahr, hatte Milky seine letzte Chemo - seit dem geht es ihm deutlich besser. Er hat wieder sein Startgewicht, verliert keine blutigen Tropfen mehr und genießt sein Leben in vollen Zügen. 🐾
Würden wir uns nach so einem Fall wieder einen Hund aus dem Tierschutz holen? JA! DIESE TIERE SIND EINFACH UNFASSBAR DANKBAR!
Es hat sich absolut gelohnt zu kämpfen!